Viele Züchtungen sind eine Qual für das Tier
Qualzucht, ein Begriff für Züchtungen, bei der Tieren Merkmale angezüchtet worden sind und bewusst erhalten werden, obwohl sie den Tieren nachweislich Schmerz und Leid bringen. Eigentlich ein Fall für den Tierschutz, erschreckenderweise sind zahlreiche dieser Rassen aber beliebt und die Nachfrage ist groß.
Hunde und ihr Verlangen nach Luft
Es sind vor allem die kurznasigen Züchtungen wie Mops und Bulldogge, deren Leid sich durch Luftnot bemerkbar macht. Röcheln, schnarchen oder nach Luft japsen nach einer kurzen Anstrengung sind die Hauptsymptome mit denen sich Hunde, die optisch durch ihre platten Gesichter auffallen, Tag für Tag quälen müssen.
In Fachkreisen bekannt als brachycephales Syndrom, hat sich das platte Gesicht dieser Rassen vor allem wegen seines Kindchenschemas, das im Menschen den Beschützerinstinkt weckt, durchgesetzt. Auf Kosten der Gesundheit der Tiere.
Bestimmte Merkmale, die deutlich die Probleme der Tiere offen legen, beispielsweise das Hochziehen der Lefzen oder die heraushängende Zunge, sind ein Zeichen für die Atemnot der Tiere. Der Mensch hingegen interpretiert es als „süß“, die Nachfrage nach diesen Rassen bleibt entsprechend groß.
Warum das Leid der Tiere kein Ende zu nehmen scheint
Den Züchtungen ein Ende bereiten, eine Mission, zu der sich der Tierschutz verpflichtet fühlt. Zwar unternimmt der VDH, Verband für das deutsche Hundewesen, Anstrengungen, Züchter aufzuklären, doch ein plötzliches Ende ist nicht realisierbar.
Mit einem ähnlichen Problem war der Deutsche Schäferhund konfrontiert, der durch den abfallenden Rücken zunehmend Probleme mit eben diesem und der Hüfte bekommen hat. Doch der Verband hat vor vielen Jahren reagiert, die Rückenlinie bei Schäferhunden hat sich deutlich zugunsten des Hundes verbessert.
Sogenannte Rückzüchtungen sind vor allem deshalb nicht einfach und sehr langwierig, weil das Einkreuzen fremder Rassen verboten ist. So braucht es Hunde, die die gewünschten Merkmalen aufweisen, diese sind allerdings selten anzutreffen.
Es sind übrigens nicht nur Hunde, bei denen der Tierschutz Alarm schlägt. Die Züchtungen von Katzen sind ebenfalls besorgniserregend. Perser oder Schottische Faltohrkatzen leiden ebenso wie Hunde unter ihren bewusst angezüchteten Gendefekten.
Wie Sie helfen können
Um diesen Züchtungen langfristig ein Ende zu setzen, sollten Sie bei der Anschaffung eines Tieres Abstand von bestimmten Rassen nehmen.
Ist die Nachfrage bei den Züchtern ungebremst, besteht für diese kein Handlungsbedarf, ihre Zucht zum Wohle der Tiere an neuen Grundsätzen zu orientieren. Das erspart vielen Tieren langfristig nicht nur Leid, sondern schont außerdem Ihren eigenen Geldbeutel. Viele Tiere sind Dauerpatienten beim Tierarzt und müssen häufig sogar operiert werden, da sie nur noch unzureichend Luft bekommen.