Mehr als 400.000 Mäuse fallen jährlich in Europa Tierversuchen mit Botox zum Opfer. Das Nervengift soll nicht nur Falten glätten, sondern wird auch in der Medizin, beispielsweise bei Migräne, verwendet. Damit es bei der Anwendung am Menschen zu keinerlei Komplikationen kommt, muss jede neue Charge Botox vorher an lebenden Mäusen getestet werden. Für den Tierschutz ist das ein Verstoß gegen die Tierrechte der Mäuse.

Verstoß gegen die Tierrechte durch den LD50 Test

Alleine in Deutschland wurde im Jahr 2019 der grausame LD50 Test an knapp 50.000 Mäusen genehmigt. Bei Tierversuchen mit Botox wird den Mäusen eine bestimmte Menge Botox in den Bauch injiziert. Je nach Konzentration des Nervengiftes versagt das Atemsystem der Mäuse. Dies geschieht jedoch nicht sofort, sondern zieht sich über volle drei Tage. Die intelligenten Tiere leiden durch die Injektion große Qualen und haben auch wenn sie nicht an dem Botox sterben bis zu 72 Stunden lang das Gefühl, dass sie ersticken werden. Liegt die Sterberate der Mäuse bei 50 % oder darunter, kann das Botox auf den Markt gehen. So ein qualvoller Tod ist laut Tierschutz nicht zu tolerieren, allerdings gibt es Schwierigkeiten dabei, die Tierversuche abzuschaffen und eine Alternative zu finden, die von der Pharmaindustrie, den Verbrauchern und auf dem internationalen Arzneimittelmarkt anerkannt wird.

Schwierigkeiten bei der Abschaffung der Tierversuche

Botulinumtoxin wird nicht nur in der Kosmetik verwendet, sondern auch in der Medizin. Beschwerden wie Schiefhals, Zähneknirschen, Migräne und Krämpfe können durch die Verwendung von Botox gelindert werden. Wie bei den meisten Arzneimitteln ist daher das Europäische Arzneibuch für das Botox verantwortlich und regelt sowohl die Herstellung, als auch die Bezeichnung und Prüfung auf dem internationalen Markt. Dies hat zur Folge, dass die Tierrechte hinten angestellt werden und noch immer ein Minimum an Tierversuchen nachgewiesen werden muss, bevor das Botox auf den Markt gehen darf.

Alternativen zum LD50 Test

Da es sich bei Botox um ein hochgefährliches Nervengift handelt, fordert das Bundesinstitut für Arzneimittel strenge Auflagen bezüglich Alternativen zum LD50 Test. Momentan gibt es zwei Alternativen, bei denen Botox ohne Tierversuche getestet werden soll. Dabei handelte es sich zum einen um einen Lichtblitztest der Universität Potsdam, wobei die Frequenz der Blitze anzeigt, wie hoch der Botox Gehalt in der jeweiligen Charge ist. Zum anderen haben die Hersteller eigene Zellkulturverfahren entwickelt, die jedoch jeweils nur eine der acht Botox Arten testen können. Das Interesse der Hersteller und Verbraucher ist groß, die Anzahl an Tierversuchen zu verringern und so scheint es Hoffnung für die zahlreichen Mäuse zu geben, die für die Vermarktung von Botox unsägliche Qualen leiden müssen.