Allgemein

Hört die Liebe zum Tier an der Fleischtheke auf?

Hört die Liebe zum Tier an der Fleischtheke auf?

Wenig erscheint in Deutschland so paradox wie der Umgang mit Tieren. Das eigene Haustier wird verwöhnt und genießt jeden Luxus. Gleichzeitig wandert Fleisch vom Discounter in den Einkaufswagen. Ein Verhalten das der Tierschutz massiv kritisiert, schließlich werden Tierrechte auf diese Weise mit Füßen getreten.

Haus- oder Nutztier – des einen Freud, des anderen Leid

Es war die Industrialisierung, die bewirkte, dass Tiere plötzlich differenziert betrachtet wurden. Ein Tier war fortan ein Haus- oder Nutztier oder anders gesagt, entweder war es essbar oder nicht. Während Haustiere mit dem Menschen als Familienangehörige unter einem Dach leben, haben die meisten Menschen mittlerweile keinerlei Bezug mehr zu Schlachttieren.
Durch Berichte und Dokumentationen ist großen Teilen der Bevölkerung völlig klar, dass das Fleisch von einem Tier stammt, welches häufig unter unwürdigen Bedingungen leben und sterben musste.
Dennoch fehlt jegliche Empathie für das Tier, von welchem Menschen billig Fleisch erstehen. Erst wenn sie mit dem tatsächlichen Leid persönlich konfrontiert sind, beginnen sie überhaupt ihr tatsächliches Verhalten zu reflektieren.
Ein Experiment in der Kölner Fußgängerzone offenbarte dies. Dort schlachtete ein Bauer vor Ort Gänse, die Menschen waren schockiert und konnten kaum hinsehen. Nur wenigen ist allerdings ihr ambivalentes Verhalten beim Einkaufen klar, wo Tierrechte plötzlich keine Rolle mehr zu spielen scheinen.

Eine Wende deutet sich an

Menschen wollen nicht nur unwissend darüber bleiben wie Tiere sterben, sie scheuen zusätzlich den Kontakt mit Körperteilen, die eindeutig dem Tier zuzuordnen sind. Darunter fallen beispielsweise Hühnerfüße. Ein Schnitzel von einem völlig anonymen Tier hingegen stellt kein Problem dar. Doch ist erst einmal ein Bezug zu dem Tier vorhanden, ist die Hemmung es zu essen oder sterben sehen zu müssen zu groß. Widersprüchlich, aber tagtäglich von vielen Menschen praktiziert.
Der Tierschutz arbeitet hart gegen dieses uneinsichtige Verhalten und weist immer wieder verstärkt auf das Leid von Schlachttieren hin.
Erste Erfolge zeichnen sich dadurch ab, dass sich immer mehr Menschen vegetarisch ernähren und beim Kauf von Fleisch bewusst auf Produkte achten die garantieren, dass die Tiere – bis auf den unnatürlichen Tod durch die Schlachtung – ein tierwürdiges Leben verbracht haben.
Ob es möglich ist, die Tierrechte völlig neu auszuhandeln und eine ganze Bevölkerung von der Differenzierung von Tieren in Haus- und Nutztiere zu befreien, ist fraglich. Der Tierschutz zumindest glaubt, er sei auf einem guten Weg und durch die zunehmende politische Bedeutung von Tieren wird die Lobby der Menschen, die sich für die Tierrechte einsetzen immer größer.

Hört die Liebe zum Tier an der Fleischtheke auf? Unser Blog rund um die Themen Tierschutz, Tierrechte und Soforthilfe !