Mehr als 50 Millionen Tonnen Fisch werden pro Jahr durch sogenannte Unterwasserfarmen produziert. In umzäunten Becken wachsen die Fische heran und dienen dem einen Zweck, den immer größer werdenden Bedarf nach Fisch zu decken. Es stellt sich die Frage, ob diese Haltungsform artgerecht ist und inwieweit die Tierrechte der Fische dabei berücksichtigt werden.
Aquakultur in Deutschland
In Deutschland findet ein vergleichsweise geringer Ausbau der massenhaften Fischzucht statt. Die Auflagen sind streng und die Fischzuchtanlagen sind oftmals gut in die natürliche Umgebung integriert. Vor allem Regenbogenforellen und Karpfen sind mit knapp 13 Tonnen Umsatz pro Jahr von der Aquakultur betroffen. Ein Großteil der in Deutschland verzehrten Fische wird jedoch weiterhin günstig aus den im Ausland bereits gut etablierten Fischzuchten importiert.
Auswirkungen der Aquakultur auf die Umgebung
Um die Fischzuchtanlagen zu errichten, muss ein problemloser Zugang vom Festland aus gegeben sein. An Plätzen mit guter Wasserqualität, passender Temperatur und pH-Wert wird das Ufer jedoch oft von Mangrovenwäldern eingenommen, die zugunsten der Fischzucht abgeholzt werden. Laut Schätzungen der Welternährungsorganisation FAO sind so in den letzten 40 Jahren knapp 3,6 Millionen Hektar Mangrovenwald der Aquakultur zum Opfer gefallen. Dabei sind die Mangrovenwälder Bestandteil eines sensiblen Ökosystems und extrem wichtig für die Artenvielfalt. Darüber hinaus verschlechtern die meist offenen Systeme die Wasserqualität. Fäkalien und Essensrückstände sinken auf den Meeresboden und verschmutzen diesen. Durch die hohe Dichte an Fischen auf engem Raum, werden oftmals Antibiotika und Pestizide eingesetzt, um das Ausbrechen von Krankheiten zu verhindern. Auch diese gehen in das Wasser über oder sinken auf den Grund und verschmutzen die Umgebung rund um die Fischaufzuchtstationen. Laut Tierschutz ein bedenklicher Zustand nicht nur für die Zuchtfische.
Verletzung der Tierrechte oder Tierschutz durch weniger Wildfang?
Fische sind intelligenter als die meisten Menschen glauben. Sie können Stress fühlen und versuchen instinktiv schmerzhafte Erlebnisse zu vermeiden. Die Aquakultur entspricht kaum der natürlichen Lebensform der Fische und schränkt sie in ihrer Bewegungsfreiheit ein. Sie werden gezwungen auf engstem Raum umgeben von zahlreichen Artgenossen zu leben und können die Aufzuchtstationen nicht verlassen, auch wenn die Wasserqualität mit der Zeit abnimmt. Tierrechte spielen also eine untergeordnete Rolle in der Aquakultur. Die Fischarten, die in den Auffangstationen gehalten werden, sind hochgezüchtet und unterscheiden sich somit von ihren wild lebenden Artgenossen. Seltene Arten wie der rote Thunfisch werden im offenen Meer gefangen und in den Fischzuchtstationen gemästet. Um den Futterbedarf der zahlreichen Fische zu decken, werden wild gefangene Fische zu Fischmehl verarbeitet und an die Zuchtfische verfüttert. Dies hat zur Folge, dass die Menge an wild gefangenen Fischen kaum zurückgegangen ist, weshalb die Methode der Aquakultur, laut Tierschutz, keine wirkliche Entlastung für die überfischten Meere bringt.
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