Legehennen in Deuschland – noch immer zu wenig Tierschutz

Preiskampf und Kampf um beste Marktplätze auf dem Eiermarkt werden größtenteils leider auf dem Rücken der Legehennen ausgetragen. Massentierhaltung ist noch immer an der Tagesordnung. Zwar sind seit dem 1.1.2010 Legebatterien mit konventioneller Käfighaltung in Deutschland verboten, doch zeigen die Alternativen kaum nennenswerte Verbesserungen für den Tierschutz. Auch in den Kleingruppen-Käfigen nach neuen EU-Richtlinien leiden die Legehennen weiter. Sie haben zu wenig Platz, werden krank, verletzen sich gegenseitig. Erst 2025 soll die Käfighaltung gänzlich weichen. Aber schon heute zeigt sich, dass auch bei der Bodenhaltung jeder vernünftige Tierschutz außer Acht gelassen wird. Die Böden sind ohne natürlichen Bewuchs, nur teils bestreut, ansonsten bestehen sie oft aus Metallrosten. Verletzte Tiere sind hier die Regel. Mit 18,22 % Freilandhaltung und 10,40 % ökologischer Haltung hat eine artgerechte Haltung der Legehennen zwar zugenommen, ist aber noch lange nicht zufriedenstellend.

Legehennen als Handelsgut

Deutsche Legehennen sind für den Außenhandel wegen ihrer guten Legeleistungen gefragt. Verkauft wird nicht nur in die EU, sondern auch ins außereuropäische Ausland. Handel mit den Legerassen wird mit Ländern betrieben, in denen Tierschutz klein geschrieben wird. So werden deutsche Legehennen z.B. nach Saudi-Arabien, Russland und in die Türkei ausgeführt. Um 56 % stieg die Ausfuhr von Legerassen 2017 in Drittländer. Wie im Einzelnen dort die Hennenhaltung betrieben wird, dazu gibt es keine eindeutigen Fakten. Auch das sollte nicht außer Acht gelassen werden, wenn von Massentierhaltung und Tierschutz die Rede ist.

Hühner sind genügsam – Massentierhaltung nicht nötig

Jeder, der schon einmal ein echtes Landei im Eierbecher hatte, kennt den Unterschied. Hühner, die im Grünen scharren, legen einfach die besseren Eier. Das allerdings würde sowohl bei den Händlern wie den Verbrauchern ein Umdenken erfordern. Schluss mit der Massentierhaltung bei den Legehennen würde einen Trend von der billigen Menge zur etwas teureren Qualität bedeuten. Weder dem Verbraucher noch dem Handel müsste das schaden. Bei den Legehennen gäbe es weniger Verluste durch Verletzungen und Krankheit. Ganz so rentabel ist die Käfig- und Gitterbodenhaltung nämlich nicht. Säuberung, Wartung, Raumtemperierung und Hygiene verursachen durchaus Kosten, sollen gesetzliche Bestimmungen eingehalten werden. Legehennen im Freiland leben länger und legen länger. Für Ihre gesunde Ernährung würden Sie Eier hoher Qualität bestimmt begrüßen. Im Grunde sind Hühner genügsam. Auslauf, Scharren und Picken im grünen Freiland, sauberes Wasser und artgerechte Fütterung, damit sind sie zufrieden. Mit dem Ei aus Freilandhaltung entscheiden Sie sich für Tierschutz und Nahrungsqualität.