Mehr als 753 Millionen Tiere wurden im Jahr 2016 allein in Deutschland zum Schlachthof transportiert. Doch auch der Handel mit lebenden Tieren über die Grenzen des Landes hinweg boomt. Die Transportwege sind lang und die Tiere werden oftmals nicht einmal mit dem nötigsten wie Wasser, Futter und genügend Platz versorgt. Aus Tierschutz-Perspektive ein Verstoß gegen jegliche Tierrechte.
Kurze Strecken, große Probleme
Auch wenn ein langer Transport für die Tiere eine längere Zeit im Transporter und somit Stress bedeutet, sind es doch die kurzen Transporte auf denen die Tierrechte am meisten missachtet worden. Müssen die Fahrer an den Landesgrenzen mit strengen Kontrollen rechnen, so ist eine Kontrolle auf kurzen Strecken von Hof zu Hof oder vom Hof zum Schlachthof eher unwahrscheinlich. Häufig kommt es auf diesen Strecken daher zur Überladung der Anhänger, zu defekten Ladeklappen und zu unzureichender Versorgung der Tiere. So sterben jährlich knapp 100.000 Schweine auf kurzen Transporten in Deutschland oder kommen schwer verletzt am Zielort an. Dabei gibt es vor allem hier ein komplexes Regelwerk für den Tiertransport.
Rechtliche Lage in Deutschland und EU
In Deutschland unterliegen Lebendtiertransporte der Tierschutztransportverordnung, die etwas strenger gefasst ist als die in Europa geltende EU-Tiertransport-Verordnung. Beispielsweise dürfen Nutztiere dank der Tierschutztransportverordnung nicht länger als 8 Stunden transportiert werden, wobei es Ausnahmeregelungen gibt. Die Bodenflächen, welche den Tieren zustehen, werden in beiden Verordnungen nach Gewicht bemessen und nicht nach Größe. Dies kann dazu führen, dass sich manche Tiere nicht hinlegen können oder ihnen der Platz zum Aufstehen fehlt. Auch wurde trotz der Empfehlung des Wissenschaftlichen Ausschusses für Tiergesundheit und Tierschutz weiterhin kein Verbot elektronischer Treiber ausgesprochen. Des Weiteren werden immer noch Tiere während des Transportes angebunden. All das macht die Tiertransporte zu einer Qual für die Tiere und das oftmals über viele Stunden hinweg.
Was können Sie tun?
Immer wieder gibt es von Tierschutz-Seite her Petitionen, um auf das Leid der Tiere bei Transporten hinzuweisen. Dort kann jede Unterschrift einen Unterschied machen. Zusätzlich können Sie als Verbraucher darauf achten, dass die Fleischprodukte die Sie kaufen, von der Zucht bis zum Schlachter lokal produziert werden. Da es zu wenige Straßenkontrollen gibt, sind die Veterinärämter für jede Hilfe dankbar. Sollte Ihnen also ein Tiertransporter auffallen, der sich in keinem guten Zustand befindet, aus dem qualvolle Tierlaute zu hören sind oder der lange Zeit in der prallen Sonne steht, so zögern Sie nicht das Veterinäramt zu informieren.
Neueste Beiträge
- Advents-Spendenaktion – Verdopplungsziel erreicht! 27. Dezember 2020
- Wir unterstützen die Arbeit von Ärzte gegen Tierversuche e.V. – bitte helfen Sie mit! 1. Dezember 2020
- Tauben – erlaubtes Töten intelligenter Lebensretter 23. März 2020
- Verhaltensstörungen durch Kupierwahn bei Hunden 27. Februar 2020
- Haft für Tierquälerei 31. Januar 2020
- Kastrationspflicht für Katzen mit Freigang 14. Januar 2020
- Mrvica, Velika Plana, Serbien 25. Dezember 2019
- Der Tierhandel mit Tigern 17. Dezember 2019
- Macht Bekleidung aus Pelz Sinn 13. November 2019
- Kastenstandhaltung bei Sauen – Verstoß gegen das Tierschutzgesetz 28. Oktober 2019
- Mut zur Wildnis – Warum immer mehr unserer heimischen Vogelarten verschwinden 2. Oktober 2019
- Das Töten von Küken in der Massentierhaltung 12. September 2019
- Botox Test an Mäusen: Tierleid für die Schönheit 2. September 2019
- Aquakultur: Eine neue Form der Massentierhaltung 1. August 2019
- Verstoß gegen Tierrechte durch grausame Daunengewinnung 12. Juli 2019
- Tiertransporte ohne Rücksicht auf Tierrechte 5. Juli 2019
- Kranke Milchkühe in Deutschland 27. Juni 2019
- Tierrechte schützen durch bundesweite Tierschutz-Verbandsklage 31. Mai 2019
- Tiergärten – Gefängnisse für die Tiere oder Artenschutz? 21. Mai 2019
- Hochzeitstauben – Tierleid in schöner Verpackung 14. Mai 2019
- Hornkühe in Deutschland: Anpassung der Kühe an den Stall 5. Mai 2019
- Tierschutz erforderlich: Das Leid der Zirkustiere 30. April 2019
- Großwildjagd: Bedrohte Tierarten in Gefahr 23. April 2019
- Gegen das Bienensterben – so geht effizienter Tierschutz 8. April 2019
- Wie Kunststoffmüll die Umwelt zerstört und Meerestiere tötet 29. März 2019
- Zum Abschuss freigegeben: Die Situation der Wölfe in Deutschland 19. März 2019
- Das neue Tierwohllabel: Bringt es eine Verbesserung für den Tierschutz? 28. Februar 2019
- Ferkel-Kastration gänzlich ohne Tierrechte in Deutschland 26. Februar 2019
- Geschützt: Muster Futterspende 21. Februar 2019
- Legehennen in Deuschland 19. Februar 2019
- Was für eine Adoption von Tier-Senioren spricht 15. Dezember 2018
- Viele Züchtungen sind eine Qual für das Tier 10. Dezember 2018
- Hört die Liebe zum Tier an der Fleischtheke auf? 3. Dezember 2018
- Pfotentafel spendet an die Smeura 29. November 2018
- Bund der Katzenfreunde e.V. 12. November 2018
- Zuflucht für Hunde und Katzen e.V. 4. Oktober 2018
- Gnadenhof auf Expansionskurs 29. August 2018
- Gabis Blog 3. Juli 2018
- Tierschutzverein Schönebeck und Umgebung e.V. 24. Mai 2018
- Katastrophale Zustände im Tierheim Schleißheim 12. April 2018
- Hundetransport 4. April 2018
- Rettung auf Mauritius vollbracht 2. April 2018
- Pfotentafel – 10 Tonnen Katzenfutter eingetroffen 1. April 2018
- Frohe Ostern 1. April 2018
- Tierheim Unterschleißheim 30. März 2018
- Tierschutzverein Pfaffenhofen 27. März 2018
- Tierhilfe Aschheim 13. März 2018
- Corfu Donkey Rescue 9. März 2018
- Gnadenhof Chiemgau 28. Februar 2018
- Nepomuk 19. Februar 2018